Deinen Hund waschen: In 4 Schritten zum Badespaß

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von Till

Hundeexperte bei inpetso.

Nach dem Spaziergang zweifelst du, ob du dir ein Wildschwein oder einen Hund ins Haus geholt hast? Die Sache ist klar: Du musst deinen Hund baden oder duschen! inpetso zeigt dir, wie du den Waschgang in 4 Schritten zur freudigen Routine werden lässt.

Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Hundepflege“. Weitere Beiträge sind:

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Den Hund waschen: Warum er sich vor dem Baden sträubt

Nicht alle Hunde sind ausgewiesene Badefreunde und viele Vierbeiner sträuben sich sogar dagegen, gewaschen zu werden. Indem er aufgeregt bellt, sein Fell sträubt und/oder sich unter dem Tisch versteckt, zeigt er, dass ihm die anstehende Prozedur missfällt.

Das bedeutet jedoch erst einmal nicht, dass dein Kleiner falsches Verhalten zeigt. Ganz im Gegenteil: Tatsächlich ist die Scheu vor dem Wasser ein Zeichen ganz natürlichen Verhaltens, da Hunde nicht wie der Mensch bei der Reinigung auf Wasser angewiesen ist.

In der Haut deines Vierbeiners liegen nämlich Talgdrüsen, die das sogenannte Sebum auf die Haut- und Felloberfläche verteilen. Diese natürliche Schutzschicht reguliert die Hautfeuchtigkeit und schützt sogar vor potenziellen Krankheitserregern.

Manche Rassen mögen Wasser lieber als andere. Das liegt in der Regel daran, dass diese Rassen auf ihre „Wassertauglichkeit“ gezüchtet wurden – zum Beispiel um bei der Jagd auf Wasserwild beim Apportieren helfen zu können. Zu den echten Wasserratten unter den Hund gehören Retriever und einige Vorstehhunde wie zum Beispiel der Münsteraner. Du solltest das Tempo deines Waschtrainings deshalb auch immer an die natürlichen Vorlieben deiner Rasse anpassen.

Wie oft solltest du deinen Hund waschen?

Gerade Hundebesitzer, die ihren Liebsten auf Ausstellungen präsentieren, waschen ihren Hund meist zu oft. Damit tun sie dem Kleinen jedoch nichts Gutes, denn allzu häufiges Baden kann durchaus ernst zu nehmende Konsequenzen haben.

Der übermäßige Gebrauch von Hundeshampoos und ähnlichen Pflegeprodukten hat nämlich die Entfettung von Fell und Haut zur Folge und zerstört damit den natürlichen Kälte- und Wasserschutz. Falls du keine speziellen Pflegeprodukte für Hunde zur Hand hast, kannst du übrigens auch sensitives Babyshampoo benutzen.

Durch zu häufige Verwendung von Hundeshampoos schädigst du den natürlichen Schutzmechanismus von Fell und Haut: Die Haut trocknet aus, das Fell verschmutzt schneller und der Kälteschutz funktioniert nicht mehr – häufige Erkältungen sind dann die Folge. inpetso empfiehlt dir deswegen, deinen Hund maximal ein Mal pro Monat zu waschen und Shampoos nur dann zu verwenden, wenn es wirklich notwendig ist.

4 Schritte zum Badespaß

Wenn du deinen Hund waschen willst ohne unnötigen Stress für dich und deinen Kleinen zu erzeugen, ist eine gezielte Gewöhnung notwendig. So kommst du Schritt für Schritt zum Badespaß:

1. Waschtraining beginnt im Welpenalter

Viele Hundeeltern der alten Schule sind der Meinung, dass der Kleine das erste Bad schon über sich ergehen lassen wird, sobald es soweit ist: Damit schmeißen sie ihren Vierbeiner im wahrsten Sinne des Wortes ins kalte Wasser.

Damit du deinen Hund waschen kannst, ohne dass dieser das nasse Element mit einem negativen Erlebnis verbindet, solltest du den Kleinen Schritt für Schritt ans Bad gewöhnen. Am besten beginnst du damit schon im Welpenalter, da junge Hunde besonders schnell lernen.

Lege ein paar Leckerchen in die trockene Badewanne und lass ihn das Ganze ausgiebig erkunden. Wiederhole diese Prozedur ein paar Mal, bevor du das erste Mal Wasser einlässt. Taste dich dann Schritt für Schritt an den vollen „Waschgang“ ran, indem du das Fell deines Kleinen erst einmal mit der Hand eine Zeit lang anfeuchtest, bevor du ihn das erste Mal behutsam abduschst.

Hunde prägen sich negative Erlebnisse nachhaltig ein. Wenn du deinen Hund waschen willst, ist es daher extrem wichtig, dass du dich an sein Lerntempo anpasst und nichts überstürzt – wenn er nämlich erst einmal gelernt hat, dass Wasser schlecht ist, wird es schwierig, den Kleinen zur Wasserratte zu machen!

2. Sorge für einen positiven Rahmen

Egal, was du mit deinem Hund trainierst, du solltest immer für einen positiven Rahmen sorgen. Studien zeigen nämlich, dass Hund durch positive Verknüpfung viel schneller und nachhaltiger lernen, als durch harten Drill.

Außerdem willst du doch sicher ein vertrauensvolles Verhältnis zu deinem Vierbeiner haben, oder?

Machst du dich daran, deinen Hund zu waschen, solltest du deswegen für gute Rahmenbedingungen sorgen: Führe den Badegang in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre durch und belohne hin und wieder mit einem Leckerchen.

Unbedingt beachten solltest du auch die richtige Temperatur des Wassers – dein Hund mag nämlich keine Extreme, sodass lauwarmes Wasser die richtige Wahl ist!

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3. Ein Spaziergang wirkt oft Wunder

Hundeexperten betonen, wie wichtig ausreichend Bewegung für die mentale Auslastung deines Kleinen ist. Hunde, die zu wenig Auslauf haben, sind oftmals unausgeglichener und stehen Trainingseinheiten skeptischer gegenüber.

Solltest du einen Hund haben, der ohnehin nicht der größte Badefreund ist, kann ein ausgiebiger Spaziergang vor der Dusche für wahre Wunder sorgen. Gehe zügig und powere deinen Vierbeiner mit diversen Hundespielen so richtig aus.

Wenn ihr nach Hause kommt, sollte es dir deutlich leichter fallen, dem Kleinen das Einmaleins der Körperpflege schmackhaft zu machen.

Du solltest den Spaziergang vor und nicht nach dem Waschgang machen. Vor allem in den kälteren Monaten läufst du ansonsten Gefahr, dass dein Hund auskühlt und sich eine Erkältung holt!

4. Hole dir Hilfe von einem anderen Hund

Der beste Lehrmeister für deinen Hund sind oftmals andere, erfahrenere Hunde. Wenn du einen Vierbeiner hast, der partout nicht gewaschen werden will, solltest du dir deswegen überlegen, ob du nicht mal eine vierbeinige Wasserratte zu dir nach Hause einlädst.

Frage einfach mal bei anderen Hundeeltern an. Wichtig ist, dass dein Kleiner den anderen Hund durch gemeinsames Spiel kennt und als Leittier anerkennt. Stelle die beiden dann zusammen unter die Dusche und du wirst in vielen Fällen sehen, dass sich dein Kleiner das Verhalten seines vierbeinigen „Mentors“ aneignet. So wird das Hund duschen zum Kinderspiel.

Diese Methode funktioniert auch bei generell wasserscheuen Hunden. Mein Dackel Holberg mochte Wasser nie besonders – bis er seiner Retriever-Freundin einmal ins Meer hinterhersprang!

Womit du deinen Hund waschen kannst

Wie gesagt: Wir raten dir davor ab, deinen Hund zu oft zu waschen, da du dadurch den natürlichen Selbstschutz des Fells langfristig schädigst.

Sieht dein Kleiner aber nach dem Spaziergang wie ein Wildschein aus oder stinkt bis zum Himmel, musst du wohl oder übel mit Pflegeprodukten ran. Hier empfehlen wir dir, auf Hundeshampoos zurückzugreifen, da diese auf die Bedürfnisse von Fell und Hundehaut zugeschnitten sind.

Bei der Fülle an Hundeshampoos welche es mittlerweile am Markt gibt ist es nicht leicht den Überblick zu bewahren und man sollte definitiv die Inhaltsstoffe vergleichen. Es empfiehlt sich gezielt nach sensitiven Hundeshampoos* (ggf. sogar „bio“ oder „natürlich“) oder direkt nach Hundeseife* zu suchen.

Auch handelsübliche Babyshampoos sind fürs Hund waschen vertretbar. Sorge aber dafür, dass keine Parfüme oder andere Zusatzstoffe enthalten sind, welche die Schleimhäute und Augen deines Vierbeiners reizen könnten. Weitere praktische Tipps findest du übrigens in unserem ABC der Hundepflege.

Damit du deinen Hund waschen kannst, ohne dass die Prozedur in unnötigen Stress ausartet, ist in der Regel eine gezielte Gewöhnung nötig. Diese sollte Schritt für Schritt und im Lerntempo deines Hundes erfolgen.

Du solltest auf keinen Fall normale Duschgels oder Shampoos für Menschen verwenden. Diese enthalten in der Regel Parfüme und andere Zusatzstoffe, die für Fell und Haut deines Hundes nur schädlich sind!

Breche keine überhastete Badeaktion über das Knie und gib deinem Kleinen Zeit, das Wasser, Waschlappen, Shampoo und Handtuch kennen zu lernen – dann sollte es bald schon mit dem Waschen klappen!

PS: Und ja, Föhnen gehört auch dazu, speziell in der kälteren Jahreszeit.

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