Verstehen Hunde Menschen? Wohl die allermeisten Hundehalter würden diese Frage mit einem deutlichen „Ja“ beantworten!
Eine neue wissenschaftliche Untersuchung deutet jetzt darauf hin, dass wir tierverliebte Zweibeiner richtig liegen – zumindest was die emotionale Bindung zwischen Hund und Mensch betrifft. inpetso erklärt dir die neuesten Erkenntnisse.
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Und für die ganz Eiligen ist hier das Fazit der Wissenschaftler vorab: Ja, Hunde verstehen Menschen. Dabei sind Hunde bislang die einzigen Tiere, bei denen die Fähigkeit beobachtet wurde, Gefühle zu verstehen, die von einer anderen Art – also von Menschen – ausgedrückt werden. Hunde gelten deswegen als emotional hochintelligent.
Hund und Mensch: Eine besondere Beziehung
Auch wenn wir Zweibeiner uns für besonders mitfühlend halten: Fast alle Tiere können emotionale Signale wahrzunehmen, selektieren und verstehen.
Aus verhaltensbiologischer Sicht macht diese Fähigkeit Sinn, denn sie hilft dem Individuum dabei, die Motivation des Artgenossen zu verstehen und mit ihm zu interagieren. Diese „emotionalen Kompetenzen“ sind jedoch ausschließlich auf die Kommunikation mit Artgenossen beschränkt.
Wissenschaftler der Universitäten São Paulo und Lincoln haben in ihrem kürzlich veröffentlichten Beitrag „Dogs recognize dog and human emotions“ herausgefunden, dass diese Regel jedoch nicht für die Beziehung von Hund und Mensch gilt.
Trotz der unterschiedlichen Artzugehörigkeit sind unsere Hunde nämlich in der Lage, die Gefühle der Menschen wahrzunehmen und zu verstehen!
Die Beziehung von Hund und Mensch ist einzigartig. Während die Fähigkeit, die Gefühle von Artgenossen wahrzunehmen und zu verstehen, in der Tierwelt weit verbreitet ist, ist die Beziehung von Hund und Mensch die einzige, bei der das Verstehen von Gefühlen zwischen zwei Arten geschieht!
Der Versuch: Verstehen Hunde Menschen?
Tiere kommunizieren über eine ganze Reihe von Signalen, die sie in der Regel zeitgleich einsetzen. Zu den typischen Signalen gehören zum Beispiel die Körpersprache, Gesichtsausdrücke oder auch verschiedene Laute.
Dabei gilt: Je mehr einheitliche Signale versendet werden, umso klarer kommt die Botschaft auch beim Artgenossen an. Doch was ist, wenn die Kommunikation über Artgrenzen hinweg verfolgt und sich nicht auf äußere Umstände, sondern den Gemütszustand bezieht?
Um dies herauszufinden, konstruierten die Wissenschaftler einen Versuch: Den Testhunden wurden – ohne vorherige „Gewöhnungsphase“ – Laute und Gesichtsausdrücke mit derselben emotionalen Botschaft vorgespielt.
Die These: Falls Hunde die Gefühle von Menschen verstehen, müssen sie eine Verbindung zwischen Gesichtsausdruck und dem entsprechenden Laut herstellen können.
Tiere verstehen Signale besser, wenn sie einheitlich kommuniziert werden. In der Hundeerziehung ist es deswegen wichtig, dass deine Körpersprache und Mimik deine Intentionen unterstreichen. Bist du zufrieden mit deinem Kleinen, sollte er dies auch an dir „ablesen“ können. Wie Hunde am Besten lernen, erfährst du in unserem Artikel zu den Grundlagen der Hundeerziehung.
Die Testgruppe
An dem Versuch nahmen 17 Hunde teil. Den Vierbeinern wurden Bilder einer Person gezeigt, die einmal fröhlich und einmal ärgerlich schaute. Zeitgleich wurden menschliche Laute mit identischem emotionalen Ausdruck – also fröhlich oder verärgert – abgespielt.
Nun beobachteten die Forscher das Verhalten des Hunde und stellten sich dabei die Frage: Können Hunde die abgespielten Laute mit dem dazu passenden Gesichtsausdruck in Verbindung bringen?
Um eine Antwort auf die Frage zu erhalten wurden die auftretenden Blickrichtungen der Testhunde aufgenommen und studiert.
Wurde der fröhliche Laut abgespielt und schaute der Hund anschließend länger als 2,5 Sekunden auf das fröhliche Gesicht, sahen es die Forscher als erwiesen an, dass der Testhund die dargestellten Emotionen verknüpfen und interpretieren konnte.
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Das Ergebnis
Hunde können die Gefühle des Menschen verstehen – und zwar unabhängig davon, ob es sich bei dem Mensch um eine Bezugsperson handelt oder nicht!
Obwohl den Testhunden fremde Personen und Laute vorgespielt wurden, gelang es ihnen in 67 % der Fälle, den abgespielten Lauten den richtigen Gesichtsausdruck zuzuordnen.
Die Tatsache, dass dieses Ergebnis erzielt wurde, ohne dass die Hunde an die Gesichter und Laute gewöhnt wurden, lässt die Forscher zu der These gelangen, dass die emotionale Bindung zwischen Vier- und Zweibeiner fundamental für das Leben in artverschiedenen Gruppen ist.
Hunde sind emotional hochintelligent
Was Hundehalter schon immer wussten, bestätigt jetzt auch die Wissenschaft: Hunde verstehen die Gefühle des Menschen!
Dabei sind unsere geliebten Vierbeiner bislang die einzigen Tiere, bei denen die Fähigkeit beobachtet wurde, Gefühle zu verstehen, die von einer anderen Art – also uns Menschen – ausgedrückt werden. Mit anderen Worten: Unsere Kleinen sind emotional hochintelligent.
Jetzt bist du dran: Kann dein Hund deine Gefühle lesen? Welche Erfahrungen hast du mit deinem Vierbeiner gemacht? Schreib uns einen Kommentar!