Warum frisst mein Hund Gras? Die Gründe und Risiken

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von Till

Hundeexperte bei inpetso.

Viele Hundebesitzer beobachten ihr Tier beim Grasfressen und fragen sich: Ist das normal? Was bedeutet es, wenn der Hund Gras frisst? Und was soll ich tun, wenn mein Hund angefangen hat, Gras zu fressen? Wir gehen detailliert auf diese und weitere wichtige Fragen rund um das Thema Grasfressen bei Hunden ein.

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Ist es normal, dass Hunde Gras fressen?

Die Antwort lautet ganz klar: Ja, es ist völlig normal, dass Hunde gelegentlich am Gras knabbern oder es sogar in größeren Mengen verspeisen.

Schließlich fressen auch Wölfe und andere Wildhunde in der Natur pflanzliche Kost zu ihrem Fleisch. Der Grasverzehr ist also ein ganz natürliches Verhalten, das tief im Jagd- und Sammelinstinkt des Hundes verankert ist.

Fast jedes Frauchen und Herrchen hat wohl schon mindestens einmal beobachtet, wie ihr Hund Gras frisst. Es handelt sich um ein sehr weit verbreitetes und normales Verhalten bei Hunden.

Auch meine persönliche Erfahrung mit Holberg und anderen Hunden hat gezeigt, dass die meisten Hunde ab und zu gerne etwas Grünzeug knabbern.

Es ist also kein Grund zur Sorge, wenn dein Hund gelegentlich im Garten oder auf der Wiese nach frischem Grün Ausschau hält und davon nascht. Im Gegenteil: Es zeigt, dass in deinem Tier noch der Jagd- und Sammeltrieb seiner wilden Vorfahren schlummert.

Warum fressen Hunde Gras? Die häufigsten Gründe

Es gibt verschiedene Theorien, die erklären, warum Hunde zuweilen Gras fressen. Abschließend ist es zwar nicht geklärt, aber mögliche Gründe sind:

  • Ergänzung von Nährstoffen: Frisches Gras enthält je nach Art unterschiedliche Mineralstoffe, Vitamine, Spurenelemente und Ballaststoffe. Durch gelegentlichen Grasverzehr kann der Hund seinen Bedarf an bestimmten Nährstoffen decken, die ihm sonst möglicherweise fehlen würden. Dies kann vor allem nach der langen Winterzeit oder bei einseitiger Ernährung sinnvoll sein.
  • Verdauungsunterstützung: Gras enthält viel Cellulose und andere Ballaststoffe, die die Darmtätigkeit anregen können. So kann gezieltes Grasfressen gegen Verstopfung helfen oder auch das Erbrechen auslösen, um den Magen zu entlasten.
  • Instinkt: Da verschiedene Gräser und Kräuter für Wildhunde Teil der natürlichen Nahrung sind, wird hier ein ursprünglicher Jagd- und Sammelinstinkt vermutet. Der Hund frisst Gras gemäß seinem angeborenen Programm.
  • Langeweile: Wenn Hunde unterbeschäftigt sind und ihnen die Decke auf den Kopf fällt, beginnen sie mitunter aus purer Langeweile Gras zu fressen oder die Erde im Garten umzugraben. Die Beschäftigung mit dem Grünzeug bietet Abwechslung.
  • Geschmack: Einigen Hunden scheint der Geschmack von frischem Gras einfach zu munden. Sie fressen es ganz regelmäßig und mit großer Lust. Vermutlich spricht sie der leicht süßliche Geschmack mancher Gräser an.

Sollte ich mir Sorgen machen, wenn mein Hund Gras frisst?

Wie bereits erwähnt ist gelegentlicher Grasverzehr bei Hunden grundsätzlich normal und in der Regel völlig harmlos. Problematisch wird es in der Regel erst, wenn dein Hund über einen längeren Zeitraum fast täglich größere Mengen an Gras zu sich nimmt.

Anzeichen, dass etwas nicht stimmt, sind zum Beispiel:

  • Wiederholtes Erbrechen nach dem Grasverzehr: Ab zum Tierarzt mit dem Kleinen!
  • Anhaltende Blähungen und Durchfall: Dein Hund leidet über mehrere Tage hinweg unter Verdauungsbeschwerden.
  • Auffällige Gefräßigkeit und Heißhunger auf Gras: Der Hund frisst insbesondere große Grasmengen gierig und exzessiv.
  • Fressen von Erde, Steinen, Stöckchen oder Holz: Hier liegt vermutlich ein Mangel vor.

In all diesen Fällen solltest du den Tierarzt aufsuchen und das Verhalten abklären lassen. Möglicherweise hat dein Hund eine Futtermittelunverträglichkeit entwickelt oder bestimmte Parasiten im Darm, die seine Verdauung beeinträchtigen.

Auch andere gesundheitliche Probleme kommen infrage. Der Tierarzt kann durch eine Untersuchung die genaue Ursache finden.

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Was kann ich tun, wenn mein Hund viel Gras frisst?

Als erstes solltest du beobachten, ob das übermäßige Grasfressen in bestimmten Situationen oder zu bestimmten Tageszeiten gehäuft auftritt. Möglicherweise knabbert dein Hund aus Langeweile am Gras, wenn er alleine im Garten ist? Oder er möchte durch das Verhalten deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen?

Prinzipiell sinnvolle Maßnahmen bei übermäßigem Grasverzehr sind:

  • Mehr Auslauf und Beschäftigung bieten gegen Langeweile oder um Energie abzubauen
  • Bei Unverträglichkeiten spezielles Diät-Futter verabreichen
  • Gegebenenfalls einen Flohbefall oder Wurmbefall abklären lassen und behandeln
  • Den Hund nicht unbeaufsichtigt im Garten lassen, damit er kein Gras frisst
  • Gefährliche und giftige Pflanzen konsequent aus Garten und Umfeld entfernen
  • Erbrochenes Gras sofort wegnehmen, da der Hund es sonst wieder frisst

Grundsätzlich rate ich dir als Hundehalter, das Thema Gras fressen entspannt zu sehen. Beobachte aufmerksam, aber reagiere nicht gleich panisch. Oft hilft es schon, wenn du deinem Hund mehr Beschäftigung und Bewegung bietest.

Ist Gras für Hunde giftig? Diese Pflanzen sollten gemieden werden

Normales Gras von der Wiese oder dem heimischen Rasen ist für den Hund vollkommen unbedenklich und nicht giftig. Aber einzelne Gräser, Kräuter und Zierpflanzen können durchaus schädlich oder sogar hochgiftig für deinen Vierbeiner sein:

  • Gemeiner Schachtelhalm: Enthält bis zu 2 % Oxalsäure und kann durch Bildung von Nierensteinen die Nieren schädigen
  • Rohrkolben: Alle Pflanzenteile enthalten herzwirksame Glykoside, die Magen-Darm-Reizungen und Erbrechen hervorrufen können
  • Maiglöckchen: Pflanze und Blüten enthalten Herzglykoside, die Erbrechen, Durchfall und Herzrhythmusstörungen verursachen können
  • Osterglocken: Zwiebeln und Blätter sind hochgiftig, da sie Herzglykoside enthalten – sie können beim Hund zu tödlichem Nierenversagen führen
  • Efeu: Die grünen Beeren enthalten giftige Saponine und haben einen Digitalis-ähnlichen Effekt, der lebensbedrohlich sein kann
  • Tollkirsche: Bildet die hochgiftigen Tropan-Alkaloide Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin und ist für das Zentralnervensystem und Herz toxisch
  • Rainfarn: Kann Leberschäden verursachen und in großen Mengen zum Tod durch Leberversagen führen
  • Herbstzeitlose: Typisches Symptom ist Erbrechen und Durchfall, da die Pflanze hochgiftige Colchicin-Alkaloide enthält

Achte als Hundehalter darauf, dass dein Vierbeiner keinen Zugang zu diesen hochgiftigen Pflanzen im Garten oder auf Spaziergängen hat. Erkundige dich bei deinem Tierarzt, welche regional vorkommenden Pflanzen noch gefährlich sein können und meide diese Areale. Giftnotrufe für Hunde halten ebenfalls Informationen bereit.

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Frisst dein Hund Gras? Das ist bei Hunden meistens normal!

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass gelegentliches Gras fressen ein natürliches und normales Verhalten für den Hund ist. Es kann die Nährstoffversorgung ergänzen, die Verdauung anregen und einen Instinkt befriedigen.

Problematisch wird es erst, wenn dein Hund über einen längeren Zeitraum fast täglich und in großen Mengen Gras frisst und anschließend erbricht oder Durchfall bekommt. Beobachte aufmerksam, ob eine zugrunde liegende Krankheit vorliegt und suche gegebenenfalls einen Tierarzt auf.

Ansonsten kannst du den Grasverzehr in den meisten Fällen tolerieren – er ist ein Zeichen dafür, dass in deinem Hund noch der Jagdtrieb und die Wildheit seiner Ahnen schlummert! Sei also nachsichtig, wenn dein Vierbeiner ab und zu einen Grashalm knabbert.

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