Wie oft Hund entwurmen? So häufig musst du eine Wurmkur machen

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von Till

Hundeexperte bei inpetso.

Als Hundebesitzer stehst du vor einer großen Verantwortung: Du musst das Wohlergehen deines tierischen Freundes jederzeit sicherstellen. Dazu gehört auch, dass du eine effektive Wurmkur für deinen Vierbeiner durchführst. Denn Würmer können der Gesundheit deines Lieblings auf Dauer enorm schaden.

Heute erkläre ich dir alles, was du über Würmer, Entwurmung und Wurmkuren wissen musst. Du erfährst, warum eine regelmäßige Entwurmung so wichtig ist, wie eine Wurmkur funktioniert und wie oft du deinen Hund entwurmen solltest.

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Warum musst du deinen Hund entwurmen?

Eine Wurmkur ist keine Spielerei, sondern enorm wichtig für die Gesundheit deines Hundes. Denn eine Infektion mit Würmern hat ernste Konsequenzen:

  • Würmer saugen Nährstoffe aus dem Darm ab und schädigen die Darmflora. Dadurch kommt es zu Nährstoffmangelerscheinungen wie struppigem Fell, Müdigkeit und Appetitlosigkeit.
  • Würmer können Entzündungen und Blutungen im Darmtrakt auslösen. Das führt zu Symptomen wie Durchfall, Erbrechen oder sichtbarem Blut im Stuhl. Ohne Behandlung drohen schwere Darmerkrankungen.
  • Einige Würmer wandern aus dem Darm in andere Organe. Dort verursachen sie Gewebeschäden und Ausfall lebenswichtiger Funktionen.
  • Würmer erhöhen das Risiko für andere Krankheiten wie etwa Herzwurmerkrankungen.
  • Der Hund scheidet Wurmeier mit dem Kot aus. So verbreiten sich die Parasiten schnell auf weitere Hunde und Menschen. Vor allem für Kinder sind Würmer sehr gefährlich!

Eine regelmäßige Wurmkur ist also nicht nur für die Gesundheit deines eigenen Hundes entscheidend. Du schützt dadurch auch andere Tiere und Menschen in deiner Umgebung.

Welche Würmer können Hunde befallen?

Hunde sind durch verschiedene Wurmarten gefährdet. Dazu gehören:

  • Spulwürmer: Spulwürmer leben im Darm deines Hundes und ernähren sich von dessen Nahrung. Typische Arten sind der Hundespulwurm und der Fuchsbandwurm. Spulwürmer sind sehr ansteckend und gefährden auch den Menschen.
  • Hakenwürmer: Diese Würmer saugen Blut aus der Darmwand und schwächen so den Hund. Häufige Arten sind der Hundehakenwurm und der Fadenwurm. Besonders gefährdet sind Welpen und junge Hunde.
  • Lungenwürmer: Larven dieser Würmer wandern über Blut und Lymphbahnen in die Lunge. Dort verursachen sie Entzündungen der Lungenbläschen und Atemnot.
  • Herzwürmer: Herzwürmer siedeln sich im Herzmuskel, der Herzkammer oder den Gefäßen an. Sie können Herzbeutelentzündung, Herzschwäche und Lungenhochdruck auslösen.
  • Bandwürmer: Diese Würmer leben im Dünndarm und können bis zu 10 Meter lang werden. Typische Vertreter sind der Gurkenkernbandwurm und der Taenia-Bandwurm. Bandwürmer rauben dem Hund wichtige Nährstoffe.
  • Peitschenwürmer: Peitschenwürmer befallen meist die ableitenden Harnwege, die Milz und die Leber. Dort richten sie durch Entzündungen und Blutungen schwere Schäden an.

Die meisten Würmer befallen junge und alte Hunde besonders häufig. Aber auch erwachsene Tiere sind stets gefährdet. Eine regelmäßige Entwurmung ist daher für jeden Hund unverzichtbar.

Falls du schnelle Klarheit darüber haben möchtest ob dein Hund bereits von einem Wurm befallen ist, dann bietet dir z.B. Dr. Sam Schnelltests für Hunde an.*

Wie funktioniert eine Wurmkur beim Hund?

Für eine effektive Wurmkur kommen verschiedene Wirkstoffe zum Einsatz. Moderne Entwurmungsmittel für Hunde enthalten meist eine Kombination mehrerer Wirkstoffe, um ein breites Wirkspektrum abzudecken. Die gängigsten Wirkstoffklassen sind:

  • Benzimidazole: Diese Mittel wirken gegen Spul- und Hakenwürmer. Sie schädigen die Zellteilung der Würmer, sodass diese absterben. Typische Benzimidazole sind Fenbendazol und Mebendazol.
  • Imidazothiazoles: Levamisol und Tetramisol aus dieser Gruppe töten ebenfalls Spul- und Hakenwürmer ab. Sie blockieren die Nerven- und Muskelfunktionen der Parasiten.
  • Makrozyklische Laktone: Diese Wirkstoffe wie Milbemycin und Moxidectin haben ein sehr breites Wirkspektrum. Sie sind gegen Spul-, Haken-, Lungen- und Herzwürmer wirksam.
  • Praziquantel: Dieses Mittel bekämpft effektiv Taenia-Bandwürmer. Es schädigt die Haut und Muskulatur der Würmer.
  • Emodepsid: Dieser neuere Wirkstoff ist sehr gut gegen Spul- und Hakenwürmer sowie gegen Larven von Fadenwürmern wirksam.
  • Febantel: Dieser Stoff ist gut gegen Spul- und Hakenwürmer sowie gegen Band- und Peitschenwürmer einsetzbar.

Moderne Kombinationspräparate enthalten oft Mebendazol oder Fenbendazol zusammen mit Praziquantel und Milbemycin. So sind sie gegen alle relevanten Wurmarten hochwirksam.

Wurmkuren gibt es als Tabletten, Pasten oder Flüssigkeiten. Die Anwendung erfolgt meist oral über das Maul. Manche Präparate können auch direkt auf die Haut aufgetragen werden.

Wie oft solltest du deinen Hund entwurmen?

Die notwendige Häufigkeit der Wurmkur hängt vom Alter deines Hundes ab. Ich empfehle meinen Freunden, sich an dieser Skala zu orientieren:

  • Welpen: In den ersten Lebenswochen sind Welpen besonders gefährdet. Sie sollten ab der 2. Lebenswoche alle 2 Wochen entwurmt werden. Nach jeder Wurmkur muss nach 10-14 Tagen eine Kontrollbehandlung erfolgen, um schlüpfende Larven zu erwischen.
  • Jungtiere: Bis zum 6. Lebensmonat erfolgt die Entwurmung monatlich. Danach reicht vierteljährlich eine prophylaktische Wurmkur.
  • Erwachsene Hunde: Für erwachsene Tiere genügen halbjährliche bis jährliche Kontrollbehandlungen. Am besten erfolgt die Entwurmung gleichzeitig mit der Verabreichung der Tollwutimpfung.

Tragende und stillende Hündinnen sollten 1-2 Mal monatlich entwurmt werden, um die Welpen zu schützen. Auch ältere und kranke Hunde benötigen häufigere Wurmkuren.

Neben der routinemäßigen Entwurmung solltest du bei diesen Anzeichen sofort eine Wurmkur durchführen:

  • Der Kot enthält sichtbare Würmer oder Wurmeier.
  • Der Hund hat Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder nimmt ab.
  • Der Bauch ist aufgebläht, es besteht häufiger Brechreiz.
  • Der Hund hustet, ist apathisch oder leistungsschwach.

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Hundewelpen entwurmen

Da das Immunsystem von Welpen noch nicht ausgereift ist, haben sie ein hohes Risiko für Wurmbefall. Eine regelmäßige Entwurmung ist daher absolut notwendig. Die wichtigsten Regeln:

  • Entwurme die Welpen alle 2 Wochen ab der 2. Lebenswoche. Verwende milde Präparate, die für Welpen geeignet sind.
  • Nach jeder Wurmkur muss nach 10-14 Tagen eine Kontrollbehandlung erfolgen. Nur so werden auch die Larven abgetötet, die zwischenzeitlich geschlüpft sind.
  • Führe die Entwurmung konsequent bis zum 6. Lebensmonat fort. Danach kannst du auf monatliche bis vierteljährliche Prophylaxe übergehen.
  • Beachte unbedingt die Packungsbeilage und wähle die richtige Dosierung für das Gewicht deines Welpen aus. Überdosierungen können Welpen schaden!
  • Behandele auch die Mutterhündin gleichzeitig. So verhinderst du, dass sie den Nachwuchs erneut ansteckt.
  • Pflege eine gute Hygiene und desinfiziere regelmäßig die Schlafplätze. Damit vernichtest du Wurmeier, Larven und Sporen.
  • Meide mit dem Welpen stark verschmutzte Plätze. Er sollte keinen Kontakt zu fremdem Kot haben.
  • Bringe den Welpen frühzeitig zum Tierarzt. Dieser kann den Entwurmungsplan exakt erstellen.

Eine konsequente Welpenentwurmung ist sehr wichtig. Sie minimiert Gesundheitsschäden durch frühen Wurmbefall. Spätere Entwurmungen sind viel schwieriger. Deshalb solltest du die Behandlung lieber zu oft als zu selten durchführen.

So wendest du die Wurmkur sicher an

Bevor du ein Entwurmungsmittel anwendest, lies dir die Packungsbeilage genau durch. Beachte besonders die folgenden Punkte:

  • Verabreichungsart: Viele Mittel werden über das Maul verabreicht. Einige Präparate sind aber auch zur spot-on-Anwendung auf der Haut geeignet.
  • Dosierung: Die Dosierung richtet sich nach dem Körpergewicht des Tieres. Bestimme dieses möglichst genau und wähle dann die passende Dosis.
  • Anwendungshinweise: Manche Präparate müssen nüchtern angewendet werden, andere zusammen mit dem Futter. Beachte auch mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
  • Nebenwirkungen: Lese aufmerksam den Abschnitt zu Nebenwirkungen. Beobachte deinen Hund nach der Behandlung sorgfältig.
  • Kontraindikationen: Darf das Mittel beispielsweise nicht bei Welpen oder kranken Tieren angewendet werden?

Schritt für Schritt zur Entwurmung

  1. Wiege den Hund und bestimme sein Gewicht. Danach ermittelt sich die korrekte Dosis.
  2. Mische Tabletten oder Pasten nach Packungsanweisung unter das Futter. Flüssigkeiten können mit einer Pipette direkt ins Maul geträufelt werden.
  3. Beobachte, ob der Hund die volle Dosis aufnimmt. Viele Mittel haben einen appetitanregenden Geschmack.
  4. Nach der Behandlung Hände gründlich waschen und Kontakt zum Maul vermeiden.
  5. Beseitige den Kot in den folgenden Tagen besonders sorgfältig. Er enthält abgestorbene Würmer und Larven.
  6. Sollten verdächtige Symptome auftreten, suche umgehend den Tierarzt auf.

Vorbeugung: So verhinderst du Wurmbefall

Eine regelmäßige Entwurmung hilft nur vorübergehend. Ohne vorbeugende Maßnahmen infiziert sich dein Hund rasch erneut. Beachte die folgenden Punkte, um häufige Entwurmungen zu vermeiden:

  • Sammle den Kot konsequent ein und entsorge ihn im Restmüll.
  • Meide Plätze, die mit fremdem Kot verunreinigt sind. Gehe nicht ins hohe Gras und auf stark begangene Wiesen.
  • Halte den Kontakt mit fremden Hunden gering. Achte auf gute Hygiene bei gemeinsamem Spielzeug und Fressnäpfen.
  • Reinige Schlaf- und Liegeplätze regelmäßig. Nutze Desinfektionsmittel und heiße Waschtemperaturen.
  • Bekämpfe Flöhe konsequent. Sie übertragen Spul- und Bandwürmer.
  • Decken, Körbchen und Spielsachen bei 60 Grad waschen. Hohe Temperaturen töten Larven und Eier ab.
  • Ernähre den Hund artgerecht, damit seine Abwehr gestärkt ist.
  • Bringe den Hund frühzeitig zur Tollwutimpfung und Entwurmung zum Tierarzt.
  • Informiere andere Hundebesitzer in deinem Umfeld. Nur durch Aufklärung und konsequentes Handeln lassen sich Würmer wirksam bekämpfen.

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Konsequente Entwurmung ist ein Muss

Würmer sind weit verbreitet und eine ernste Gefahr für die Gesundheit deines Hundes. Nur durch regelmäßige Entwurmung kannst du ihn davor schützen. Bei Welpen ist eine intensive Behandlung in den ersten Lebensmonaten besonders wichtig.

Plane die Entwurmung sorgfältig. Verabreiche hochwertige Kombinationspräparate genau nach Packungsanweisung. Beobachte aufmerksam, ob die Behandlung erfolgreich ist. Ergreife bei Verdacht sofort weitere Maßnahmen.

Mit konsequenter Entwurmung und guter Hygiene bleibt dein Vierbeiner ein lebensfroher, gesunder Gefährte. Du leistest einen wertvollen Beitrag zum Schutz der öffentlichen Gesundheit. Denn auch Menschen profitieren von wurmfreien Hunden in ihrer Umgebung.

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