Die Pflege deines Hundes ist ein wichtiges Ritual in der Beziehung zwischen dir und deinem Vierbeiner: Filzige Haare, Ohrenschmalz, schlechte Zähne & Co. sind nämlich nicht nur Schönheitsfehler, sondern können ernsthafte Folgen für deinen Hund haben. inpetso präsentiert dir die Grundlagen der Hundepflege!
Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Hundepflege“. Weitere Beiträge sind:
- Deinen Hund waschen: In 4 Schritten zum Badespaß
- Hundeohren reinigen: So werden die Ohren richtig sauber
- Krallen schneiden beim Hund: 4 Tipps für die optimale Pflege
- Hund stinkt, was tun? Die häufigsten Ursachen und Lösungen
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Warum ist Hundepflege wichtig?
Vor allem Hundebesitzer älteren Jahrgangs neigen dazu, die Notwendigkeit einer regelmäßigen Hundepflege abzustreiten. Häufig hört man Meinungen à la „Das sind Tiere, die dürfen ruhig dreckig sein“ oder „Warum soll ich meinen Hund bürsten – das ist doch unnatürlich!“
Verfechter dieser Argumentation übersehen jedoch, dass richtige Vierbeinerpflege mehr ist als nur oberflächliches Schönheits-Tuning: Die Pflege deines Hundes ist nämlich in erster Linie eine sinnvolle Maßnahme, um ernsthaften Langzeitschäden wie schlechten Zähnen, Hautekzemen oder chronisch entzündeten Augen vorzubeugen.
Mit einer regelmäßigen Pflegeprozedur trägst du also zu einer besseren Lebensqualität deines Kleinen bei und kannst dir den Gang zum Tierarzt oft ersparen.
Die regelmäßige Pflege deines Hundes dient nicht nur der Vorbeugung, sondern trägt auch zu einer engen persönlichen Bindung zwischen dir und deinem Kleinen bei.
Enger Körperkontakt durch Körperpflege – in der Biologie „Allogrooming“ genannt – ist ein weit verbreitetes Phänomen in der Tierwelt und dient dem Aufbau von Sozialstrukturen.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass regelmäßige Fellpflege hinter den Ohren zu ruhigeren und ausgeglicheneren Haushunden beiträgt.
Fellpflege ist ein absolutes Muss
Regelmäßige Fellpflege ist die Maßnahme, die für das Wohlbefinden deines Hund mit am wichtigsten ist. Durch die regelmäßige Kontrolle der folgenden Punkte beugst du nämlich einem ganz beträchtlichen Anteil derer Dinge, die die meisten Vierbeiner mindestens einmal im Leben befällt, ab:
- Haben sich Parasiten festgesetzt (zum Beispiel Zecken, Flöhe und Würmer)?
- Haben sich Ekzeme und Rötungen auf der Haut gebildet?
- Kratzt sich der Hund immer wieder an einer bestimmten Stelle?
- Ist das Fell stumpf und glanzlos?
Vor allem in den wärmeren Monaten und nach ausgedehnten Spaziergängen im Wald ist es wichtig, dass du das Fell nach Parasiten absuchst. So sind zum Beispiel Zecken als Erreger für schwere Krankheiten bei Hund und Mensch bekannt!
Außerdem solltest du das Fell deines Kleinen regelmäßig entfilzen, da ein verfilztes Fell zur Bildung von Ekzemen beiträgt und den natürlichen Schutz vor Wärme, Kälte und Wasser vermindert.
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Stumpfes und glanzloses Fell deutet bei nicht kastrierten Hunden zudem auf allgemeines Unwohlsein hin. Deckt sich dieser Befund mit dem allgemeinen Verhalten deines Kleinen, solltest du einen Besuch beim Tierarzt einplanen.
Du solltest deinen Hund zwei bis drei Mal pro Woche mit einer Naturborsten- oder Softzupfbürste bürsten. Dabei gilt: Immer mit der Wuchsrichtung kämmen, da die Routine sonst schnell zum schmerzhaften Vergnügen wird! Längere Haare, besonders unter den Achseln, Pfoten und Hinterläufen können mit einer an den Spitzen abgerundeten Schere vorsichtig abgeschnitten werden.
Beim Baden trockene Haut vermeiden
Hat sich dein Kleiner beim Spaziergang so richtig ausgetobt und gleicht einem wandelnden Erdklumpen, geht es ab unter die Dusche – ein absoluter Klassiker der Hundepflege.
Beachte, dass du deinen Hund mit lauwarmen Wasser abduscht und Hundeshampoos nur sehr sparsam verwendest. Pflegeprodukte trocknen die Haut deines Hundes nämlich schnell aus.
Nach dem Duschgang solltest du deinen Kleinen gut abrubbeln, bevor du ihn wieder toben lassen kannst. Sobald es kälter wird, solltest du zudem auf den Fön zurückgreifen, damit sich dein Vierbeiner keine Erkältung einfängt!
Nicht alle Hunde sind ausgewiesene Wasserratten. Wie du deinem Kleinen den Duschgang schmackhaft machen kannst und was du beim Waschen beachten musst, zeigen wir dir ausführlich in unserem Artikel „Deinen Hund waschen: In 4 Schritten zum Badespaß“.
Aufpassen bei der Augenpflege
Das Sprichwort, dass die Augen das Tor zu Seele sind, trifft auch auf deinen Hund zu – Unwohlsein lässt sich nämlich oft am Blick deines Kleinen ablesen.
Achte bei der Kontrolle der Augen deswegen auf folgende Anzeichen: Macht dein Hund einen „aufgeweckten“ Eindruck? Und sind die Augen ungetrübt?
Bemerkst du Anzeichen, dass dein Kleiner müde und entkräftet wirkt, solltest du deinen Vierbeiner besonders genau beobachten und eventuell beim Tierarzt vorbei schauen.
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Hat sich in den Augenwinkeln Sekret abgesetzt oder haben sich Krusten gebildet, kannst du ein fusselfreies Papiertuch befeuchten und die Rückstände mit einer sanften Bewegung entfernen.
Längere Perioden mit geröteten Augen deuten auf eine Bindehautentzündung hin, die zum Beispiel durch die Zugluft von Klimaanlagen verursacht werden kann. Hier solltest du ebenfalls den Tierarzt aufsuchen, der dann entsprechende Augentropfen verschreiben kann.
Bei vielen Hundehaltern hält sich das Gerücht, dass Kamillenlösungen (z. B. kalter Kamillentee) gut zur Augenpflege deines Kleinen geeignet ist. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall, da Kamillentee die Augen reizt! Als Alternative kannst du leicht salzhaltige Augentropfen verwenden, wie du sie in einer regulären Apotheke kaufen kannst.
Reinigung und Pflege des Gebisses
Das Gebiss deines Vierbeiners ist zu einem großen Teil „selbstreinigend“. Durch Kauen auf Knochen, Hundebiskuits oder speziellen Kauspielzeugen beugt dein Kleiner der Bildung von Ablagerungen auf den Zähnen vor.
Dennoch bildet sich bei den allermeisten Hunden früher oder später Zahnbelag, der nach und nach zu Zahnstein mineralisiert – ein Herd für Bakterien, die zu ernsthaften Entzündungen führen können! Hat sich erst einmal Zahnstein gebildet, kann dieser meistens nur noch unter Narkose vom Tierarzt entfernt werden.
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Im Handel sind spezielle Hundezahnbürsten* erhältlich, die auf das Gebiss von Vierbeinern zugeschnitten sind. Da nur die wenigsten Hunde ausgewiesene Fans vom Zähneputzen sind, solltest du mit der Gewöhnung an die Zahnpflege schon im Welpenalter beginnen – das tägliche Öffnen des Maules und kurze Einsätze mit der Zahnbürste gewöhnt den Junghund frühzeitig an die Prozedur. Um die Akzeptanz zu erhöhen gibt es auch spezielle Hundezahnpasta mit Fleischgeschmack.
Persönlich verwende ich diese Hunde-Zahncreme von Beaphar*.
Es gibt aber noch viele weitere zur Auswahl, z.B. hier auf Amazon*.
Auch bei Hunden gibt es ein Milchgebiss (28 Zähne), das erst ab dem 4. bis 7. Lebensmonat nach und nach durch 42 bleibende Zähne ersetzt wird. Während des Zahnwechsels solltest du das Gebiss deinen Kleinen regelmäßig überprüfen, da es relativ häufig vorkommt, dass ein neuer Zahn schon vor dem Ausfall des Milchzahns durchbricht. Um späteren Fehlstellungen im Gebiss vorzubeugen, solltest du dann unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen!
Reinigung der Ohren
Vor allem Hängeohren sind aufgrund des warmen Mikroklimas relativ anfällig für Entzündungen und Infektionen. Hier hilft der Geruchstest: Gesunde Hundeohren riechen „walnussig“ und keinesfalls unangenehm.
Leichte Verschmutzungen des äußeren Ohrganges kannst du mit einem fusselfreien Papiertuch und einem alkoholfreien (!) Reiniger gesäubert werden.
Wattestäbchen solltest du keinesfalls verwenden, da dadurch der Schmutz nur noch tiefer in den Gehörgang geschoben wird!
Probleme mit den Ohren sind relativ häufig und zeigen sich durch unterschiedliche Symptome. Du solltest deinen Tierarzt aufsuchen, wenn eines dieser Anzeichen über mehrere Tage zu beobachten ist: Starke Verschmutzung des Gehörganges, übler Geruch, intensives Schütteln und/oder Kratzen. Diese Symptome deuten auf eine Erkrankung oder Parasitenbefall hin.
Mehr Informationen zum Thema Ohrenreinigung findest du in dem gesonderten Beitrag „Hundeohren reinigen: So werden die Ohren richtig sauber“.
Pfoten und Krallen schützen
Die richtige Pfotenpflege ist vor allem für Stadthunde, die harten Belägen, Scherben und sonstigen gefährlichen Abfällen ausgesetzt sind, sehr wichtig!
Wir empfehlen dir, nach jedem Spaziergang den Check zu machen: Haben sich Abfälle, Dornen, Erdklumpen oder kleine Steine im Pfotenballen festgesetzt? Befreie deinen Kleinen von sämtlichen Überresten, indem du seine Pfoten sanft abwischst oder abduschst.
Im Winter ist es zudem wichtig, die Pfoten deines Vierbeiners vor dem Spaziergang mit Vaseline oder Talg einzureiben. Dadurch schützt du ihn vor Streusalz, das bei kleineren Wunden extrem brennt!
Auch das regelmäßige Zurückschneiden der Krallen ist ein wichtiger Bestandteil guter Hundepflege. Die Krallen deines Kleinen sind aber von Blutgefäßen durchzogen – ungeübte Hände können beim Zurückschneiden der Krallen deswegen mehr Schaden als Nutzen anrichten. Wir gerade am Anfang etwas unsicher ist, lässt die Prozedur besser beim Tierarzt erledigen .
Mehr Informationen zum Thema Krallenschneiden findest du in dem gesonderten Beitrag „Krallen schneiden beim Hund: Tipps für die optimale Pflege„.
Geschlechts- und Analbereich nicht vergessen
Von vielen Hundeeltern als unappetitlich empfunden, aber wichtiger Bestandteil der gründlichen Hundepflege: Die regelmäßige Kontrolle des Geschlechts- und Analbereichs des Hundes.
Gerade bei kleineren Hunden, deren Geschlechtsbereich aufgrund ihrer Größe häufiger mit dem Boden in Berührung kommt, sollte darauf geachtet werden, dass eventuelle Verschmutzungen mit lauwarmen Wasser und einem Papiertuch abgetragen werden.
Bei Rüden kommt es während der Ausbildung der Geschlechtsreife auch häufig zur Bildung von unangenehm riechenden Sekret am Penis, das außerdem Brutstätte für verschiedene Bakterien ist.
In Apotheken erhältliches Chlorhexidin wirkt – mit einer Spritze (ohne Nadel!) unter die Vorhaut gespritzt – stark antibakteriell. Handelt sich um einen länger anhaltenden Zustand, sollte jedoch der Tierarzt konsultiert werden.
Vielleicht hast du schon einmal erlebt, dass dein Hund mit seinem Hinterteil immer wieder über den Boden rutscht. Dieses Verhalten (auch „Schlittenfahren“ genannt) ist ein Indiz für entzündete Analdrüsen oder Wurmbefall. Hier sollte der Tierarzt nach dem Rechten sehen.
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Hundepflege ist wichtig – für Tier und Geldbeutel
Sorgfältige Hundepflege ist weit mehr als eine sinnfreie Schönheitskur für den Vierbeiner, denn sie trägt zum Wohlbefinden deines Kleinen bei und beugt ernsthaften Folgeschäden effektiv vor.
Indem du deinen Hund regelmäßig am Fell, Ohren, Augen, Gebiss und Anal- und Geschlechtsbereich untersuchst, entdeckst du beeinträchtigende Probleme frühzeitig und begegnest ihnen proaktiv.
Auf lange Sicht sicherst du so das Wohlbefinden deines Lieblings und sparst die überflüssigen Kosten für den Tierarzt! Wie viel da zusammenkommen kann, kannst du in unserem Artikel über die Kosten der Hundehaltung lesen.