Hund stinkt, was tun? Die häufigsten Ursachen und Lösungen

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von Till

Hundeexperte bei inpetso.

Viele Hundebesitzer kennen das Problem: Der geliebte Vierbeiner müffelt vor sich hin und hinterlässt selbst nach ausgiebigem Bürsten einen strengen Geruch im Raum. Doch keine Sorge – in den meisten Fällen lässt sich dem Hundegeruch mit einfachen Mitteln Einhalt gebieten.

Heute erkläre ich dir die häufigsten Ursachen für stinkende Hunde und zeige praktische Lösungen auf, wie du deinen Liebling wieder angenehm duftend bekommst.

Dieser Beitrag ist Teil der Serie „Hundepflege“. Weitere Beiträge sind:

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Warum stinken Hunde? Mögliche Ursachen

Es gibt eine ganze Reihe von Faktoren, die dazu führen können, dass dein Hund stinkt. Die häufigsten Ursachen sind:

  • Hauterkrankungen und Allergien
  • Ohrenentzündungen
  • Analdrüsenprobleme
  • Mundgeruch
  • Nasse Hautfalten
  • Urin und Kot
  • Parasitenbefall
  • Falsches Shampoo
  • Stress
  • Hormonelle Veränderungen
  • Alterungsprozess

Schauen wir uns die möglichen Auslöser für den strengen Hundegeruch nun im Detail an.

Hauterkrankungen und Allergien

Leidet dein Hund unter einer Hauterkrankung wie beispielsweise einer Pilzinfektion oder Neurodermitis, kann dies schnell zu Juckreiz, geröteter Haut und stärkerem Geruch führen.

Auch Allergien gegen Futtermittel, Pollen oder Milben können Hautirritationen hervorrufen, die den strengen Geruch begünstigen. Beobachtest du entzündete Stellen am Körper deines Vierbeiners oder starken Juckreiz, solltest du sicherheitshalber einen Tierarzt aufsuchen.

Mehr Informationen zum Thema Futtermittelallergien findest du in dem gesonderten Beitrag „Sensible Hunde: Futterunverträglichkeiten bei Hunden in 5 Schritten erkennen und behandeln„.

Ohrenentzündungen

Viele Hunderassen neigen aufgrund ihres lockeren Ohrengewebes und des warm-feuchten Klimas im Ohr zu Ohrenentzündungen. Diese machen sich nicht nur durch vermehrtes Kratzen und Schütteln des Kopfes bemerkbar, sondern hinterlassen auch einen strengen Geruch.

Kontrolliere die Ohren deines Lieblings am besten regelmäßig auf Rötungen, Entzündungen und Geruch. Ist Letzterer vorhanden, solltest du umgehend mit einer geeigneten Ohrenpflege beginnen. Ansonsten drohen chronische Entzündungen, die den Gestank verstärken.

Mehr Informationen zum Thema Ohrenreinigung findest du in dem gesonderten Beitrag „Hundeohren reinigen: So werden die Ohren richtig sauber“.

Analdrüsenprobleme

Die Analdrüsen vieler Hunderassen produzieren ein Sekret mit intensivem Geruch, das beim Stuhlgang normalerweise ausgeschieden wird. Kommt es hier zu Störungen, kann dies unangenehme Gerüche nach sich ziehen.

Symptome für verstopfte oder entzündete Analdrüsen sind häufiges „Schlittenfahren“ über den Boden, Juckreiz am After, häufiges Lecken am After oder ein übelriechender gelblicher Ausfluss. Ein Tierarzt kann Abhilfe schaffen.

Mundgeruch

Auch Mundgeruch ist eine häufige Ursache für streng riechende Hunde. Auslöser können Zahnstein, Parodontose, Zahnprobleme oder auch eitrige Zahnfleischentzündungen sein. Kontrolliere den Mund deines Lieblings regelmäßig auf Anzeichen und suche gegebenenfalls einen Tierarzt auf.

Mit einer gründlichen Zahnpflege per Bürste sowie speziellen Leckerlis kannst du Mundgeruch gut vorbeugen. Auch das Kaubedürfnis stillende Kauspielzeuge tragen dazu bei Zahnstein zu vermeiden und den Geruch im Zaum zu halten.

Mehr Informationen zum Thema Zahnpflege findest du in dem gesonderten Beitrag „Grundlagen der Hundepflege: Tipps von Kopf bis Pfote„.

Nasse Hautfalten

Vor allem Faltenhunde mit ihren üppigen Hautfalten am Körper können schnell unangenehm müffeln. Nasse Hautfalten bilden nämlich einen idealen Nährboden für Keime und Bakterien, die sich dort einnisten und für Gestank sorgen.

Kontrolliere daher regelmäßig die Hautfalten deines Kleinen auf Feuchtigkeit und Geruch und reinige sie bei Bedarf mit einem feuchten Tuch. Besonders gut eignen sich pH-neutrale Reinigungstücher.

Urin und Kot

Windelhunde wie der Mops haben aufgrund ihrer kurzen Schnauze und den damit verbundenen Atemproblemen häufig Schwierigkeiten, ihren Urin lange zu halten. Ebenso können betagte Hunde oder solche mit Inkontinenz zunehmend ihr Geschäft nicht mehr kontrollieren.

Die Feuchtigkeit in Fell und Hautfalten sorgt schnell für unangenehme Gerüche. Regelmäßiges Entfernen von Urin und Kot ist daher unerlässlich, um die strengen Düfte zu minimieren.

Parasitenbefall

Auch ein Befall mit Parasiten wie Flöhen oder Zecken kann der Auslöser für den strengen Hundegeruch sein. Die Parasiten beißen in die Haut, um Blut zu saugen und lösen Juckreiz aus. Der Hund leckt und kratzt sich, wodurch es zu Hautverletzungen und Infektionen kommt.

Kontrolliere das Fell deines Vierbeiners daher regelmäßig auf die Schmarotzer und entferne sie umgehend. Eine geeignete Parasitenprophylaxe ist ebenfalls ratsam. Achte außerdem auf Kratzspuren, um rechtzeitig gegenzusteuern und gehe bei längerem Auftreten am besten zum Tierarzt zur besseren Bestimmung der Ursache.

Falsches Hundeshampoo

Manche Hundeshampoos können den Säureschutzmantel der Haut stören und sie austrocknen. Die trockene und gereizte Haut beginnt dann verstärkt, Talg zu produzieren. Dieser führt wiederum zu dem unangenehmen Geruch.

Verwende beim Waschen deines Vierbeiners daher nur hochwertige Hundeshampoos ohne Duftstoffe. Nimm nicht mehr als einmal monatlich ein Shampoo-Bad vor, um die natürliche Schutzbarriere nicht noch mehr zu beanspruchen.

Mehr Informationen zum Thema Waschen deines Hundes findest du in dem gesonderten Beitrag „Deinen Hund waschen: In 4 Schritten zum Badespaß„.

Stress

Ist ein Hund gestresst, schüttet sein Körper vermehrt Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol aus. Diese können den Hauttalg in der Menge und Zusammensetzung verändern, was den strengen Geruch begünstigt.

Versuche daher, Stressquellen für deinen Liebling zu reduzieren und ihm mit regelmäßigen Spaziergängen, Streicheleinheiten und kognitiven Hundespielzeugen Entspannung zu verschaffen. Manche schwören auch auf Verdampfer oder Halsbänder mit beruhigenden Pheromonen*.

Hormonelle Veränderungen

Bei läufigen Hündinnen kommt es durch den Anstieg des Sexualhormons Östrogen zu einem intensiveren Körpergeruch. Dieser wirkt für Rüden attraktiv, kann für den Menschen aber streng riechen. Nach dem Ende der Läufigkeit normalisiert sich der Geruch in der Regel wieder von selbst.

Auch kastrierte Tiere können zeitweise strengere Gerüche entwickeln, da sich die Hormonproduktion erst neu einpendeln muss. Gedulde dich also etwas, der Gestank sollte von selbst abklingen.

Alterungsprozess

Im Alter lässt bei Hunden die Aktivität der Talgdrüsen nach, wodurch die Haut austrocknet. Dies führt häufig zu Juckreiz, Schuppung und vermehrtem Talg als Kompensationsreaktion – eine ideale Kombination für unangenehme Düfte.

Mit altersgerechtem Futter, geeigneten Pflegeprodukten und dem richtigen Wasch-Regime lässt sich aber auch bei älteren Hunden für angenehmen Geruch sorgen. Das Fell älterer Hunde sollte zudem regelmäßig gebürstet werden, um abgestorbene Haare zu entfernen.

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9 Tipps gegen den strengen Hundegeruch

Jetzt, wo du die möglichen Auslöser für den Gestank kennst, erfährst du hier, wie du deinen Liebling wieder angenehm duftend bekommst.

1. Regelmäßiges Bürsten

Bürste deinen Vierbeiner idealerweise täglich oder mindestens mehrmals die Woche gründlich durch. Die Bürste entfernt abgestorbene Haare, Schmutz und Hautschüppchen – ideale Nährböden für unangenehme Gerüche.

Achte darauf, immer strichweise mit dem Fellwuchs zu bürsten und vermeide ruppiges Reiben. Zur Fellpflege eigenen sich Naturborsten und Zupfbürsten am besten. Auch ein Gummihandschuh entfernt abgestorbenes Haar effektiv.

2. Regelmäßiges Baden

Bade deinen Liebling idealerweise einmal monatlich oder bei starkem Geruch alle zwei Wochen mit einem hochwertigen Hundeshampoo. Die richtige Waschroutine reduziert Keime und Bakterien im Fell.

Wähle ein optimal auf den pH-Wert der Hundehaut abgestimmtes Shampoo ohne Duftstoffe. Spüle das Fell gründlich aus und trockne es anschließend mit einem Föhn, um Nässestellen zu vermeiden.

3. Zahnpflege nicht vernachlässigen

Kümmere dich täglich um die Zahngesundheit deines Kleinen. Entferne morgens und abends Zahnstein und Essensreste mit einer weichen Zahnbürste und Hundezahnpasta. Kauknochen und spezielle Dentalsticks halten die Zähne sauber.

Sind die Zähne bereits von Zahnstein befallen, muss dieser vom Tierarzt professionell entfernt werden. Auch regelmäßige Kontrollen beim Veterinär sind für gesunde Zähne wichtig.

Mein Dackel Holberg hat aufgrund von Zahnsteinablagerungen stark aus dem Maul gestunken. Im Internet findet man dazu eine große Auswahl an Dentalsprays*.

4. Analdrüsen kontrollieren

Kontrolliere den Afterbereich deines Kleinen ein- bis zweimal wöchentlich auf Verfärbungen, Schwellungen, Feuchtigkeit und Geruch. Bei Anzeichen von Analdrüsenproblemen suche einen Tierarzt auf.

Er kann die Drüsen per Hand ausstreichen oder mithilfe einer Spritze spülen. Zur Vorbeugung gibt es spezielle Analdrüsenzusätze fürs Futter. Auch den Po sanft mit einem feuchten Tuch abzuwischen kann Wunder wirken.

5. Hautfalten trocken halten

Faltenhunde neigen besonders zu strengem Geruch. Kontrolliere mindestens einmal täglich die Hautfalten deines Kleinen auf Feuchtigkeit und reinige sie bei Bedarf mit pH-neutralen Feuchttüchern.

Hebe die Falten vor dem Spaziergang an und streue Talkumpuder oder ein mildes Babypuder darunter, um Reibung zu vermeiden. So bleiben die Falten länger trocken und geruchsfrei.

6. Fell trimmen bei Langhaarrassen

Bei langhaarigen Hunderassen kann sich Schmutz leichter in den Haaren festsetzen und unangenehme Düfte erzeugen. Hier schafft ein regelmäßiger Fell-Trim Abhilfe.

Indem du die behaarten Bereiche wie Bauch, Schlaufen und Pfoten kürzer trimmst, bleiben weniger Bakterien und Schmutzpartikel im Fell haften. So wird der Hund auch schneller wieder trocken und geruchsfrei.

7. Regelmäßig lüften und reinigen

Da sich Gerüche an Textilien heften, solltest du Decken, Körbe und Liegeplätze deines Vierbeiners regelmäßig waschen und lüften. Auch die Fußböden solltest du häufig reinigen und ggfs. einen Geruchsneutralisierer verwenden.

Lüfte mehrmals täglich die Räume gut durch und sorge für Frischluft. Luftbefeuchter und Duftlampen mit ätherischen Ölen machen die Umgebung angenehmer für Mensch und Tier.

8. Hormonelle Ursachen aussitzen

Bei hormonellen Ursachen ist etwas Geduld angesagt. Der verstärkte Geruch durch Läufigkeit oder Kastration sollte sich nach einigen Wochen von selbst normalisieren.

Bis dahin hilft es, die empfindlichen Bereiche sauber und trocken zu halten und auf austrocknendes Hundeshampoo zu verzichten. Mit mildem Babypuder lassen sich Reibepunkte gut pudern.

9. Stress abbauen

Ist Stress die Geruchsursache, solltest du in erster Linie dafür sorgen, deinen Liebling zu entspannen. Regelmäßige Spaziergänge, kognitives Futter, Kauspielzeug und liebevolle Zuwendung senken den Cortisolspiegel.

Pheromone in Form von Steckdosen-Verdampfern oder Halsbändern können Hunde zusätzlich beruhigen. Bei starken Ängsten frage einen Hundetrainer oder Verhaltensberater um Rat.

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Rasche Hilfe bei streng riechendem Hund

Geruchsprobleme treten bei Hunden häufig auf und können vielfältige Ursachen haben. Durch regelmäßige Kontrolle, liebevolle Pflege und gezielte Eingriffe lässt sich unangenehmen Düften aber gut auf den Grund gehen.

Bleibt der üble Geruch dennoch bestehen, ist der Gang zum Tierarzt ratsam. Er kann nach medizinischen Auslösern forschen und dir bei der Wahl der richtigen Pflegeprodukte helfen.

Mit etwas Detektivarbeit und der richtigen Pflege bekommst du deinen Vierbeiner garantiert bald wieder gutriechend – zur Freude der gesamten Familie.

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